Victor Vasarely (ungarisch: Vásárhelyi Győző; * 9. April 1906 in Pécs; † 15. März 1997 in Paris) war ein französischer Maler und Grafiker ungarischer Abstammung. Er zählt zu den Mitbegründern der künstlerischen Richtung Op-Art.
Victor Vasarely wurde am 9. April 1906 in Pécs, Ungarn geboren. 1927 beginnt Vasarely, seine künstlerische Ausbildung an der Podolini-Volkmann Akademie in Budapest. Im folgenden Jahr wechselt er zur Mühely Schule für Grafik. Diese wurde von Sándor Bortnyik in der Tradition des Bauhauses geführt. 1930 zieht Vasarely nach Paris, wo er bis 1940 als Werbegrafiker arbeitete und hauptsächlich Poster entwarf. Er entwickelte dabei Interesse an Trompe-l’œil (frz. „täusche das Auge“), grafischen Mustern und Illusionen des Raumes.
Ab 1944 widmete Vasarely sich ausschließlich dem Malen. Im gleichen Jahr stellte er das erste Mal in der Galerie Denise René in Paris aus. Hier zeigte Vasarely neben Schachbrettmustern und widerstrebenden Mustern auch figürliche Motive. Ab 1947 konzentrierte sich Vasarely dann auf konstruktiv geometrische, abstrakte Motive. Dies bringt ihn dazu, eine eigenständige geometrische Abstraktion zu entwickeln, deren Variationen zu optischen Bildmustern mit kinetischen Effekten führen. In einem Gitterwerk ordnet der Künstler geometrische Formen in leuchtenden Farben an. Dabei entsteht für das Auge der Eindruck einer fluktuierenden Bewegung. Victor Vasarely trägt somit zur Entstehung der Op-Art bei.
In den 1950er Jahren entwickelte Vasarely dann sein Programm einer kinetischen Kunst. In seinem Gelben Manifest (Manifest Jaune) zur Gruppenausstellung Le Mouvement bei Denise René (1955) forderte er das Kunstwerk als Prototyp. Mit den Eigenschaften Wiederholbarkeit als serielle Vervielfältigbarkeit und eine über die Kunst hinausreichende Anwendbarkeit seiner Formen. Er erfüllte diese Vorgaben: Seine eigenen Bilder und Skulpturen sind dabei gekennzeichnet durch das aggressive Zusammenspiel von standardisierten Grundformen und Farben, die auf verschiedene Arten zu Mustern zusammengesetzt werden. Seit 1961 lebte Vasarely in Annet-sur-Marne.
Victor Vasarely gewann in den Jahren 1965 und 1967 zahlreiche internationale Kunstpreise. Er war Teilnehmer der documenta 1 (1955), der documenta II (1959), der documenta III (1964) und auch der 4. documenta im Jahr 1972 in Kassel. 1972 entwickelte er ein neues Rauten-Logo im Stil des Op-Art für die Automobilfirma Renault sowie das Logo der Olympischen Sommerspiele in München.
Vasarely erhielt 1964 den Guggenheim-Preis in New York. Er wurde 1965 in Paris ebenfalls zum Ritter des Ordens für Kunst und Literatur ernannt. Weitere Preise waren: Großer Preis der VIII. Kunstbiennale von Sao Paulo, 1970 Ernennung zum Ritter des Ordens der Legion d’Honneur.
Sein Sohn Jean Pierre (1934–2002) wurde unter dem Namen Yvaral als Künstler bekannt.
Victor Vasarely starb 1997 nach einer Krebserkrankung in Paris.