Christo und Jeanne-Claude wurden weltbekannt mit Ihren außergewöhnlichen Verhüllungen in gigantischen Dimensionen. Zuletzt durch die Installation „The Floating Piers“ in Italien mit 1,3 Mio. Besuchern und einem Projektbudget von fast 20 Mio. Dollar, die Christo komplett selbst finanziert hat. Floating Piers war unser persönliches Highlight 2016.
Christo wurde er am 13. Juni 1935 als Christo Vladimirov Javacheff in Gabrovo (Bulgarien) als Sohn einer Industriellenfamilie geboren.
Mit sechs Jahren erhielt er seine ersten Zeichen- und Malstunden. Häufig besuchten Künstler der Akademie die Javacheffs und unterrichteten Christo. Sein Talent machte sich schon früh bemerkbar. Während seiner Jugendzeit in der Fabrik seines Vaters entdeckte er seine Leidenschaft im Umgang mit großen Stoffbahnen. Hier fertigte er erstmals Zeichnungen von großen Stoffballen an.
Von 1953 bis 1956 studierte er an der Akademie der Künste in Sofia. Anschließend ging er 1956 nach Prag. Im darauffolgenden Jahr besuchte Christo die Kunstakademie in Wien. 1958 ging er nach Paris wo seine ersten Pakete und „Wrapped Objects“ entstanden. Dort lernte Christo auch Jeanne-Claude kennen. Jeanne-Claude Denat de Guillebon ist ebenfalls am 13. Juni 1935, in Casablanca (Marokko), geboren. Sie stammt aus einer französischen Militärfamilie, ihre Schulausbildung erhält sie in Frankreich und der Schweiz. Anschließend studiert sie Latein und Philosophie an der Universität in Tunis. 1960 heiraten die beiden, am 11.5.1960 kommt ihr Sohn Cyril Christo (heute Dichter) zur Welt. 1964 siedeln sie nach New York um.
Mit seiner Frau Jeanne-Claude bildet er eine untrennbare Künstler-Einheit, Christo und Jeanne-Claude arbeiten an allen Projekten eng miteinander zusammen.
Seit 1961 machen Christo und seine Ehefrau Jeanne-Claude (verstorben 2009) mit ihren spektakulären Verhüllungsprojekten auf der ganzen Welt Furore. In Deutschland erlangen sie vor allem durch das seit 1971 geplante Projekt „Wrapped Reichstag“ (verhüllter Reichstag) Berühmtheit. Das Berliner Wahrzeichen ist wohl das bekannteste Projekt in Deutschland. Die vollständige Verhüllung fand vom 24. Juni bis zum 7. Juli 1995 statt. Das 13 Millionen Dollar teure Kunstwerk ist jedoch 1995 wieder abgebaut worden. Die Verhüllung des Reichstag stellt eines der bekanntesten Werke für Kunst im öffentlichen Raum dar. 100.000 Quadrat Meter Stoff wurden zur Verhüllung verwendet. Rita Süßmuth ist die Umsetzung dieser Berliner Institution besonders zu verdanken.
2011 wird das Künstlerpaar Christo & Jeanne-Claude gemeinsam zu einem Mitglied (NA) der National Academy in New York gewählt. 2014 erhielten Christos den 49. Theodor Heuss Preis. Kein Künstler/Paar hat bis dato mehr Menschen bewegt als Christos. Durch Projekte wie „ein Bild für BILD“ erlangt Christo auch in einer breiten Bevölkerungsschicht in Deutschland Bekanntheit.
Öffentliche oder private Sponsorengelder lehnten Christo & Jeanne-Claude strikt ab und bestanden nur darauf, dass die Projekte zeitlich eng begrenzt verwirklicht werden. Das führt zu einem außergewöhnlichen Konzept: Erst der Verkauf von Planskizzen, Modellen und Zeichnungen ermöglicht die Umsetzung, und nur sie dokumentieren es schließlich.
Sein letztes Werk im Jahr 2021 „WRAPPED ARC DE TRIOMPHE“ in Paris haben über 6 Millionen Menschen angesehen. Die Umsetzung des Projektes Triumphbogen sollte bereits 2020 stattfinden, die Pandemie hat jedoch zu einer Verschiebung in das Jahr 2021 geführt.
Bereits 1989 entstand die Lithographie Arc de Triomphe, Wrapped, Project for Paris in einer Auflage von 150 Exemplaren. Den verhüllten Pariser Triumphbogen ist Christos letztes realisiertes Projekt. Die Verhüllung des Arc der Triomphe hat 14 Millionen Euro gekostet und wurde wie alle Projekte durch ihn persönlich finanziert. 1970 entstand das Werk Ecole Militaire, es handelt sich hier ebenfalls um ein Wahrzeichen Frankreichs und der Stadt Paris. Gemeint ist der Pariser Eifelturm.
Christo stirbt am 31. Mai 2020 in seinem Haus in New York City.
Werke der Künstler Christo & Jeanne-Claude befinden sich in vielen internationalen Sammlungen.